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Apollonia von Alexandria


Was hat die heilige Apollonia mit der Zahnärzteschaft zu tun?

Die Zahnfee ist schon den kleinsten Zahnarztbesuchern ein Begriff. Doch wenn es um die heilige Apollonia geht, werden die meisten Patienten abwinken.

Doch tatsächlich ist diese Heilige für die Zahnmedizin nicht ganz unbedeutend. Sie ist die Schutzheilige der Zahnärzte. Grund genug für uns, Ihnen mehr über Apollonia zu erzählen. Schutzheilige haben eine lange Tradition. Für nahezu jeden Beruf gibt es heiliggesprochene Personen, die zum Schutz angerufen werden können. Die Ärzteschaft kann dabei auf ein großes Personeninventar vertrauen. Neben Blasius, Cäsarius von Nazianz, Cyrus dem Armen, Lukas oder Pantaleon halten noch Rochus von Montpellier oder Quintinius symbolisch gesehen die schützende Hand über das Tun der „Götter in Weiß“. Auch die Zahnärzte haben mit der heiligen Apollonia eine eigene Schutzheilige. Doch wer war diese Frau und warum wurde sie zur Schutzheiligen für Zahnmediziner?

 

Eine Jungfrau, die für ihren Glauben selbstbestimmt ins Feuer ging

Unter die Herrschaft der Römer vor fast 2.000 Jahren fallen mehrere Dekaden der Christenverfolgung zwischen den Jahren 250 und 303. Christen wurden aufgrund ihres Glaubens verfolgt, verbrannt, enthauptet oder gekreuzigt. Die grausamen Pogrome waren der schreckliche Höhepunkt einer seit dem zweiten Jahrhundert schwelenden antichristlichen Stimmung im römischen Reich. Erst mit der Konstantinischen Wende 313 wurde die orthodox-katholische Kirche akzeptiert. 380 wurde sie zur Staatsreligion.

In die Zeit der großen Pogrome fällt auch das Wirken der heiligen Apollonia. Sie lebte im ägyptischen Alexandria. Obwohl dort der Kaiser Philippus Arab herrschte und als Christenfreund galt, kam es auch in Alexandria immer wieder zu Plünderungen und Morden an Christen. Im Jahr 249 soll ein Wahrsager einen Mob aufgehetzt haben, der mordend und plündernd durch die Stadt zog und Christen aus ihren Häusern zerrte. Unter diesen Menschen war auch die Jungfrau Apollonia. Laut einem Bericht eines altchristlichen Historikers sollen der Jungfrau die Zähne ausgeschlagen worden sein, bevor sie auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden sollte.

Allerdings kamen die Peiniger nicht selbst dazu, Apollonia zu verbrennen. Sie bat vor der Tortur um einen Moment ohne Fesseln. Sobald diese von ihren Bewachern gelöst wurden, stürzte sich Apollonia ins Feuer. So wurde sie zu Märtyrerin, die für ihren Glauben eingestanden ist.

Und was hat die heilige Apollonia nun mit dem Zahnarzt zu tun?

In den folgenden Jahrhunderten wurden schließlich verschiedene Versionen von Apollonias Geschichte erzählt. So wurde sie u.a. als selbstlose Tochter eines Kaisers oder zur Schwester des heiligen Laurentius umgedichtet. In den Berichten wurde immer wieder von den großen Qualen gesprochen, die Apollonia erlitten habe. In manchen Schriften wurden Apollonia als Folter alle Zähne mit einer Zange herausgerissen.

Die Gelehrten waren zunächst uneins darüber, ob Apollonia als Märtyrerin zu bewerten sei oder als verwerfliche Selbstmörderin. Doch nachdem der heilige Antonius ihren Tod als den Willen Gottes interpretiert hatte, konnte die Heiligenbildung beginnen. Vom Orient aus „schwappte“ die Verehrung der Apollonia nach Europa über. Im Fokus standen dabei vor allem die Qualen, welchen Apollonia widerstanden hat, ohne dass sie an ihrem Glauben zweifelte.

Durch eine Empfehlung Papst Johannes XXI. (von 1276 bis 1277) wurde schließlich die Verbindung zur Zahnmedizin hergestellt. Der Pontifex soll seinen Schäfchen geraten haben, bei Zahnschmerzen zu Apollonia zu beten. Somit wurde Apollonia zur Schutzpatronin der Zahnärzte, indem sie Menschen vor Zahnschmerzen behüten soll.

Der 9. Februar ist der Tag der Schutzheiligen, weil dieses Datum ihrem Todestag entsprechen soll. Die heilige Apollonia ist sie übrigens erst seit 1634. Damals erfolgte die Heiligsprechung der Jungfrau durch Papst Urban VII.

Die heilige Apollonia heute

Die Leidensbereitschaft der heiligen Apollonia wurde in zahlreichen Kunstwerken dargestellt. In der Apolloniakirche in Aachen steht eine Skulptur der Heiligen. Sie hält einen Zahn, eine Zahnzange und einen Palmenzwei in den Händen. So finden Gläubige eine Anlaufstelle, wenn sie Mut für eine anstehende Zahnbehandlung brauchen. Die heilige Apollonia ist sicherlich ein eindrucksvolles Vorbild dafür, wie viel Schmerz ein Mensch ertragen kann. Doch dank moderner Behandlungsmethoden, einer exzellenten Betreuung, hochwirksamer Lokalanästhetika und der hohen Fachkompetenz von Zahnärzten in Deutschland hat Apollonia deutlich weniger zu tun als noch vor hundert Jahren.

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Autor: Betty
Hier schreibt Betty!