
Solidarität mit der Ukraine: Zahnärzteschaft bietet unbürokratische Hilfe für Schutzsuchende
Köln/Berlin, 9. März 2022
Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der darauf folgenden Flucht Hunderttausender Menschen bekundet die Vertragszahnärzteschaft in Deutschland ihre tiefe Betroffenheit und ihre Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung. Gleichzeitig steht der Berufsstand bereit, um schnell und unbürokratisch humanitäre und medizinische Hilfe zu leisten.
Ein klares Bekenntnis gegen Krieg und für Solidarität
Die Aggression gegen die Ukraine wird als Verbrechen gegen die Menschlichkeit und als durch nichts zu rechtfertigendes Vorgehen verurteilt. Das Leid der Zivilbevölkerung erschüttert zutiefst. Vertreter des Berufsstandes betonen die Solidarität mit allen Bürgern der Ukraine und fordern ein sofortiges Ende der Kriegshandlungen und den Rückzug der russischen Truppen. Das billigende Inkaufnehmen von Tod und Leid friedvoller Menschen für machtpolitische Ziele sei inakzeptabel.
Hunderttausende auf der Flucht – Bedarf an medizinischer Versorgung
Die gezielte Behinderung der medizinischen und humanitären Versorgung durch die Aggressoren verschärft die Lage der Menschen in der Ukraine zusätzlich. Hunderttausende sind auf der Flucht und suchen Sicherheit in den europäischen Nachbarländern, darunter auch Deutschland. Viele dieser Schutzsuchenden sind traumatisiert und benötigen dringend medizinische Versorgung. Als Teil des deutschen Gesundheitswesens erklärt die Vertragszahnärzteschaft, ihren Beitrag zu leisten, um diese Versorgung in Deutschland zu gewährleisten.
Aufruf zu unbürokratischer Hilfe und Engagement
Es ergeht ein dringender Appell an alle Zahnärztinnen und Zahnärzte, gemeinsam und unbürokratisch dort zu helfen, wo Unterstützung benötigt wird. Dies betrifft insbesondere die zahnmedizinische Versorgung.
Darüber hinaus wird dazu aufgerufen:
- Dem Spendenaufruf der maßgeblichen zahnärztlichen Organisationen zu folgen und das Hilfswerk der deutschen Zahnärzte mit finanziellen Mitteln zu unterstützen.
- Zu prüfen, ob – soweit erforderlich – Flüchtende zumindest übergangsweise privat aufgenommen und beherbergt werden können, bis organisierte staatliche Hilfen greifen.
Politischer Rahmen und enger Austausch
Die Europäische Union hat bereits eine Massenzustromrichtlinie beschlossen, die einen regulativen Rahmen für eine EU-weite, koordinierte Aufnahme der Geflüchteten aus der Ukraine bietet. Ein zentraler Aspekt dieser Richtlinie ist der Anspruch auf medizinische Versorgung und Krankenversicherungsschutz.
Die Bundesregierung arbeitet an der nationalen Umsetzung dieser Richtlinie. Die Vertretungen der Zahnärzteschaft stehen hierzu im engen Austausch mit dem Bundesgesundheitsministerium, um die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, damit schutzsuchende Menschen flächendeckend, schnell und unbürokratisch in den Praxen versorgt werden können. Für entsprechende Maßnahmen wurde der Regierung umfassende Unterstützung zugesagt.
Resolution der Vertreterversammlung
Die Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) hat anlässlich des Überfalls auf die Ukraine eine Resolution verabschiedet. Darin wird der russische Angriffskrieg entschieden verurteilt. Gleichzeitig bittet die Resolution den Gesetzgeber darum, kurzfristig die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um die bundesweite unbürokratische zahnmedizinische Versorgung der Geflüchteten zu ermöglichen.
Fazit: Gemeinsames Handeln in der Krise
Der deutsche Dentalberuf zeigt in dieser beispiellosen humanitären Krise ein starkes Zeichen der Solidarität und Hilfsbereitschaft. Durch das gemeinsame Engagement der Praxen und die Abstimmung mit den politischen Entscheidungsträgern soll sichergestellt werden, dass Schutzsuchende aus der Ukraine schnell die zahnmedizinische Versorgung erhalten, die sie dringend benötigen. Die unbürokratische Hilfe und die humanitäre Unterstützung stehen dabei im Vordergrund.