7. September 2016 Betty
Betty's Storytime öffnungszeiten zahnarzt, sprechstundenzeiten

Häufig Nachteile für Berufstätige

Wer möchte schon einen Urlaubstag opfern für einen Routinebesuch beim Hausarzt? Berufstätige leiden in Deutschland häufig unter den regulären Öffnungszeiten der Ärzte. Sie wünschen sich mehr Sprechstunden außerhalb der heute üblichen Sprechstundenzeiten. Dieses Ergebnis brachte eine Erhebung des Arztbewertungsportals jameda. Die Arbeitszeiten in Deutschland liegen je nach Branche und Beruf zwischen 7.00 und 17.00 Uhr.

Wer einem Bürojob nachgeht, verlässt das Haus je nach Anfahrtsweg um 7.30 Uhr, um zwischen 8.00 und 9.00 Uhr anzufangen. Spätestens um 18.00 Uhr sind die meisten wieder zuhause. Doch was passiert, wenn ein dringender Arzttermin ansteht? Dann sind die meisten Arbeitnehmer in Deutschland entweder auf kulante Vorgesetzte angewiesen oder sie müssen sich für den Termin frei nehmen. Denn die Sprechstundenzeiten der Ärzte liegen häufig genau innerhalb des Zeitraums, in welchem in Deutschland gearbeitet wird.

Die Umfrage

Das Portal jameda.de versorgt Patienten im Internet mit Öffnungszeiten zu Arztpraxen und gibt Patienten die Möglichkeit, Ärzte zu bewerten sowie Bewertungen einzusehen. Im August veröffentlichte jameda.de die Ergebnisse einer Umfrage unter 1.070 Patienten zu den gängigen Sprechstundenzeiten.

Die Ergebnisse

Die Umfrage brachte interessante Ergebnisse hervor:

• fast 60 Prozent der Befragten würden gerne Sprechstunden außerhalb der angebotenen Zeiten wahrnehmen

• die Hälfte der Teilnehmer würde gerne auch nach 18.00 Uhr einen Arzt aufsuchen können

• 25 Prozent wünschen sich auch Arzttermine am Wochenende

• fast ein Viertel der Befragten würde es schätzen, schon vor 8.00 Uhr zum Arzt gehen zu können

Altersabhängige Resultate

Die Umfrage zeigte deutlich, dass die regulären Öffnungszeiten vor allem älteren Patienten zu Gute kommen. Fast 60 Prozent der Teilnehmer über 60 Jahren ist mit Sprechzeiten zwischen 8.00 und 17.00 Uhr zufrieden. Die Prozentzahl sinkt jedoch rapide innerhalb der Gruppe der unter-40-Jährigen. Hier sind nur 35 Prozent einverstanden, wenn sie zwischen 8.00 und 17.00 Uhr Arzttermine nutzen können.

Aus den Ergebnissen kann geschlossen werden, dass vor allem die Berufstätigkeit den Wunsch nach späteren oder früheren Sprechzeiten verstärkt. So wünschen zum Beispiel knapp 60 Prozent der Umfrageteilnehmer unter 60 Jahren, dass sie auch noch nach 17.00 Uhr einen Arzttermin vereinbaren können.

Nebenergebnis der Studie

Um überhaupt herauszufinden, wann ein Arzt Sprechstunde hat, rufen über 70 Prozent aller befragten Patienten die Homepage des gewünschten Arztes auf. Über 60 Prozent der älter als 60 Jahre alten Patienten soll dies ebenfalls tun. Allerdings ist hier fraglich, ob die Umfrageform für eine solche Frage die richtige war. Schließlich ist der Verantwortliche für die Studie ein Online-Portal, das seine Nutzer befragte. Dass diese Nutzer auch die Homepage oder jameda.de selbst verwenden, um Informationen zu den Öffnungszeiten abzufragen, liegt sehr nah.

Fazit

Die Umfrage von jameda.de scheint deutlich aufzuzeigen, dass Ärzte flexiblere Sprechzeiten anbieten sollten. Allerdings wäre es auch möglich, dass Arbeitgeber flexibler mit Arztterminen ihrer Mitarbeiter umgehen. Letztlich müssen sich Ärzte fragen, ob sie ihren Service durch eine flexiblere Ausrichtung der Sprechzeiten noch mehr Patienten zur Verfügung stellen wollen. Wer zum Beispiel unter einem starken Mitbewerberdruck leidet, könnte sich durch verbesserte Öffnungszeiten einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Zugleich könnten aber auch Arbeitgeber damit werben, dass sie es ihren Mitarbeitern zum Beispiel bei Arztbesuchen durch gleitende Arbeitszeiten einfacher machen, einen Termin innerhalb der regulären Sprechzeiten wahrzunehmen.

Quelle: http://www.jameda.de/presse/pressemeldungen/?meldung=158

Autor: Betty

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